Petersburger Hängung

Petersburger Hängung (Salonhängung)

Geschichte

Ihren Namen verdankt die Petersburger Hängung der Sankt Petersburger Eremitage. Diese ist eines der größten und bedeutendsten Kunstmuseen der Welt und im Sankt Petersburger Winterpalast beheimatet. Dieser gehört als Teil der Petersburger Innenstadt zum UNESCOWeltkulturerbe. Früher war die Eremitrage der Hauptsitz der russischen Zarenfamilie und wird heute ausschließlich als Museum verwendet, in dem in mehr als 350 Sälen über 60.000 Kunstwerke ausgestellt werden. Da diese Hängung früher hauptsächlich den Wänden in großen Räumen vorbehalten war, wird sie auch als Salonhängung bezeichnet. Hierbei wurde oftmals die komplette Wand mit Bilderrahmen behangen, wodurch aus den einzelnen Kunstwerken ein großes Kunstwerk im geordneten Chaos entstand. Hierbei zieht sich ein roter Pfaden durch das Chaos, der sich meistens in den Motiven, Themen oder der Farbwahl der Bilder wiederfindet.

Der große Vorteil der Petersburger Hängung gegenüber anderen Hängungen, wie der Solist- oder Reihenhängung, ist, dass man die Hängung meistens problemlos erweitern kann, falls neue Bilder hinzukommen. Hierdurch wird die Hängung selber zu einem Kunstwerk, das in sich lebt und sich wächst. Die zumeist locker erscheinende Aufhängung hat hierbei ein konsequentes Prinzip.

Eine noch chaotischere Art der Hängung ist die Moyländer Hängung, die oft auch als übertriebene Petersburger Hängung bezeichnet wird.

Anleitung für Petersburger Hängung

In 9 einfachen Schritten zur Petersburger Hängung für zu Hause

  1. Idealerweise wählt man eine großflächige Wand, die weiß oder einfarbig gestrichen ist.
  2. Bei der Wahl der Bilder oder Fotos hat man freie Wahl. Die Hängung wirkt noch besser, wenn die Werke sich in Stil, Motiv oder Farbe gegenseitig unterstützen. Tipp: durch gleichfarbige Passepartouts kann man diesen Effekt ebenfalls erzielen.
  3. Die Bilderrahmen sollten nicht zu unterschiedlich im Stil sein. So wirkt zum Beispiel eine Mischung aus barocken und modernen Bilderrahmen unruhig. Wer sich unsicher ist, wählt am besten Bilderrahmen der gleichen Serie und Farbe in unterschiedlichen Größen.
  4. Wenn man eine gemeinsame Unter- oder Oberkante an der Wand festlegt, verleiht das der Petersburger Hängung Ausgeglichenheit und Ruhe.
  5. Besonders ansprechend wirkt das Gesamtkunstwerk, wenn man eine vertikale und eine horizontale Linie durch die Hängung legt (wie unten am Beispiel). Diese Gedankenlinie verleiht Klarheit.
  6. Hierbei sollte man jedoch nicht zu genau vorgehen und diese Gedankenlinie mehr als Orientierung und nicht als Zwang sehen.
  7. Wenn man eine große, freie Fläche auf dem Boden hat, kann man die Bilder auf dem Boden zunächst zurechtlegen und aus der Vogelperspektive – zum Beispiel von einer Leiter aus – testen, ob einem das Werk gefällt.
  8. Um gleichbleibende Abstände zwischen den Bilderrahmen zu erhalten, kann man sich Abstandshalter aus einem Stück Holz bauen und sich so von unten nach oben vorarbeiten.
  9. Für die Ausrichtung an einer vertikalen oder horizontalen Linie kann man ein Lasermessgerät oder auch eine gespannte Schnur verwenden.

Beispiele Salonhängung